Es war einmal ein kleiner Junge, der in einem Dorf lebte, umgeben von weiten Feldern, klaren Seen und grünen Wiesen. Er war freundlich, hilfsbereit und voller Neugier. Doch in seiner Schule gab es einen anderen Jungen, der oft gemein zu ihm war. Dieser Mobber nahm ihm das Pausenbrot weg, schubste ihn und machte sich über ihn lustig.
Eines Tages, als die Sonne hoch am Himmel stand, tauchte ein noch größerer Junge auf. Er wirkte stark und selbstbewusst, und unser kleiner Held hoffte, dass er ihn beschützen würde. Als der große Junge fragte: „Soll ich ihn für dich bestrafen?“, nickte der Kleine zögerlich – in seiner Angst klang das wie eine gute Idee.
Doch anstatt den Mobber zurechtzuweisen, stupste der große Junge den Kleinen sanft, aber bestimmt. „Manchmal muss man lernen, sich selbst zu behaupten“, sagte er mit ernster Miene. „Aber nicht mit Fäusten.“
Zuerst war der kleine Junge enttäuscht und verwirrt. Doch am Abend, als er zu Hause am Fenster saß und den goldenen Sonnenuntergang betrachtete, dachte er über die Worte nach. Er beschloss, dass er stark sein wollte – aber auf eine andere Art.
Am nächsten Tag ging er zur Schule und sprach den Mobber direkt an: „Ich mag es nicht, wie du mit mir umgehst. Hör auf damit.“ Er sagte es mit fester Stimme, ohne zu schreien. Einige seiner Freunde, die das hörten, stellten sich an seine Seite. Der Mobber war überrascht – nicht von einer Faust, sondern von so viel Mut – und ließ ihn in Ruhe.
Von diesem Tag an lernte der kleine Junge, dass wahre Stärke nicht aus Muskelkraft, sondern aus dem Herzen kommt. Er fand Freunde, die ihn unterstützten, und sogar der Mobber begann, freundlicher zu werden. Die Schule wurde ein Ort, an dem Lachen lauter war als Spott, und die Tage endeten oft mit Spielen am See.
Und so lebten sie glücklich – ohne Fäuste, aber mit viel Herz.